Passivhaussanierung: Erste Wohnhaussanierung auf Passivhausstandard Österreichs bereits 2006 mit GAP Solarwabenfassade geglückt
Die erste Passivhaussanierung Österreichs gelang im Jahr 2006 mit der GAP-Solarwaben-Fassade in der Makartstraße in Linz. Diese Pionierarbeit wurde mit dem Staatspreis für Architektur ausgezeichnet. Die erste Sanierung eines Mehrfamilienhauses zum Passivhausstandard erreichte bis dahin unerreichte Luftqualität, Komfort und Behaglichkeit bei sehr niedrigem Energiebedarf. Das im Jahr 1957/58 errichtete Gebäude in der Makartstraße wurde durch die vorgefertigte hinterlüftete GAP Solarwabenfassade, sowie einer kontrollierten Wohnraum Be- und Entlüftung mit Einzelraumlüfter in ein Passivhaus umgewandelt. Nicht nur eine enorme Senkung der Heizkosten, sondern auch das Abklingen und Verschwinden der starken Stauballergie einer Mieterin, konnte seit Inbetriebnahme der Wohnraumlüftungsgeräte nachgewiesen werden. Die akustische Lärmbelastung reduzierte sich ebenfalls durch die GAP Solarwabenfassade.
Heizkosten um 80-90 Prozent eingespart
Das rund 50 Jahre alte GIWOG-Wohngebäude wurde mit der mulitfunktionalen Solarwabenfassade mit integrierten, passivhausgerechten Fenstern und kontrollierter Wohnraumlüftung modernisiert. Sowohl die energietechnische als auch die optische Veränderung waren revolutionär und erregten anerkennende Aufmerksamkeit sowohl im Inland als auch im Ausland. Das Funktionsprinzip dieses in Europa einzigartigen Fassadensystems beruht im Wesentlichen auf einer der Bienenwabenstruktur nachempfundene Kartonwabe.
Passivhaussanierung senkt Kosten und steigert Lebensqualität
Nicht nur Heizen wird in dieser kompakten Bauform mit kleinen Raumlüftungsgeräten und Wärmerückgewinnung beinahe obsolet, auch eine eindrucksvolle Verbesserung der Lebensqualität ist erlebbar. Die ehemals nicht nutzbaren Balkone an der vielbefahrenen Straßenseite wurden verglast und in die thermische Gebäudehülle integriert, die Passivhausfenster und Fixverglasungen schirmen den Straßenlärm fast gänzlich ab. Der optionale Pollenfilter verschafft auch Allergikern Erleichterung. Das Solarwaben-Fassadensystem von GAP Solution zeigt, dass Bauteile in Zukunft auch verstärkt die Funktion der Energiegewinnung übernehmen. Der Restwärmebedarf wird von der Fernwärme geliefert – aufgrund der geringen Wärmemenge musste das gängige System der Abrechnung neu überdacht werden. Die soziale Dimension der Nachhaltigkeit findet im sorgsamen Umgang des Bauträgers mit seinen Mietern Berücksichtigung. Gleichzeitig entstanden durch entsprechende Rücklagen und Förderungen keine zusätzlichen finanziellen Belastungen für die Mieter. Das theoretische Potential für Folgeprojekte in Österreich war enorm.
Folgende Punkte haben den Bauherrn GIWOG überzeugt:
- Energieeffizienz: Passivhaus-Sanierungen zielen darauf ab, den Energiebedarf eines Gebäudes drastisch zu reduzieren. Durch die Verbesserung der Gebäudehülle und den Einsatz hochwertiger Fenster wird der Heiz- und Kühlbedarf minimiert.
- Nachhaltigkeit: Die Sanierung zum Passivhausstandard fördert den Einsatz erneuerbarer Energien und nachhaltiger Materialien. Dies verringert die Umweltbelastung und trägt zum Klimaschutz bei.
- Komfortsteigerung: Eine Passivhaus-Sanierung verbessert das Wohnklima durch eine konstante Innenraumtemperatur und hohe Luftqualität. Dies wird durch eine effiziente Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung erreicht.
- Wertsteigerung: Immobilien, die nach dem Passivhausstandard saniert werden, erfahren eine hohe Wertsteigerung. Die verbesserte Energieeffizienz und der gesteigerte Wohnkomfort machen die Immobilie attraktiver für Käufer und Mieter.
- Fördermöglichkeiten: Für die Passivhaus-Sanierung stehen oft staatliche Förderprogramme und finanzielle Anreize zur Verfügung. Diese Unterstützung kann die Investitionskosten deutlich reduzieren und die Umsetzung erleichtern.
Die Bewohner zeigten sich von der Passivhaussanierung mit der GAP Solarwabenfassade begeistert und waren stolz auf ihr erneuertes Zuhause. Die vergrößerten und verglasten Balkone, die kontrollierte Wohnraumlüftung und auch der Liftzubau sorgten für deutlich verbesserte Wohnqualität.
Dieses GIWOG-Projekt wurde vielfach ausgezeichnet
- Energie Star OÖ (Land OÖ)
- Energy Globe OÖ – Kategorie Erde
- Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit (Republik Österreich)
- BMVit Demonstrationsgebäude Makartstraße
- Isover Energy Award (Saint Gobain Paris)
Ergebnisse/ Auswertung des Wärmeverbrauches nach der ersten Heizperiode
- Energiekennzahl Reduktion für Raumwärme von 179 kWh/m²a auf 13,3 kWh/m²a (bei praktisch erreichter Luftdichtheit n50 < 1,30 1/h)
- Einsparung von 446.800 kWh/a – entspricht Faktor >10
- Verringerung des CO2-Ausstoßes von ca. 160.000 kg/a auf 13.000 kg/a
- Mehrkosten für Passivhaus- und ökologische Maßnahmen in Summe knapp 30 Prozent
18 Jahre Passivhaus-Betrieb
Die Modernisierung eines mehrgeschossigen Wohnbaues mit 50 Wohneinheiten auf Passivhausstandard ist GAP Solution als erste Firma in Österreich im Jahr 2006 gelungen. Die Einsparungspotentiale zu wirtschaftlich vertretbaren Kosten und die Umsetzung als Pilotdemonstrationsprojekt des großvolumigen Wohngebäudes in Linz auf Passivhausstandard war mit Sicherheit ein Quantensprung im Bereich nachhaltiger Gebäudesanierungen. GAP Solution konnte wesentliche Erkenntnisse in die Weiterentwicklung einfließen lassen. Heute wird die weiterentwickelte Solarwabenfassade seriell gefertigt und kann selbst Plusenergie-Sanierungen ermöglichen.
Dieses Demonstrationsprojekt aus dem Jahr 2006 berücksichtigte die Aspekte eines nachhaltigen Gesamtsanierungskonzeptes unter der Einbindung zukunftweisender Sanierungsmethoden zur maximalen Energieeinsparung bei gleichzeitiger erheblicher Steigerung der Nutzungsqualität und Funktionalität. Seither wurden 895.000 m³ Gas eingespart werden. Ohne eine entsprechende Sanierung wären in den letzten 18 Jahren rund 2.646 Tonnen CO2 angefallen. 18 Jahre ist die Solarwabenfassade in der Makartstraße praktisch wartungsfrei in Betrieb. Die Fassade erreicht auch heute noch Passivhausstandard.
Nutzung
Mehrfamilienwohnhaus mit 50 Wohneinheiten, 2 Blöcke, 5 Geschosse
Gebäudeart
Umfassende Modernisierung mit GAP Solarwabenfassade, Lüftungsanlageneinbau in Passivhausstandard
Fertigstellung
2006 (Baujahr des Gebäudes 1957/58)
Energiekennzahlen HWB (nach OIB) 14,4 kWh/m2a (vorher: 179,9 kWh/m2a; Einsparung: 165,5 kWh/m2a = 92 Prozent)